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in Liturgie und Spiritualität e.V.

Die Magie des Tanzes

Nilufa Shirkani - Die Magie des Tanzes
Video file

Wer den Text nur lesen möchte:


Die Magie des Tanzes 

von Nilufar Shirkhani 


 

Tanz in den Mai, 

ne Studentenparty, 

das ist richtig geil, 

schreibt mir meine Freundin über Instagram. 

Ich öffne den Chat und schaue mir den Beitrag an, 

die Party ist diesen Freitag, 

Tanz in den Mai, 

keine Abendkasse, 

ich passe. 


 

Ich passe, 

das wollte ich ihr schreiben, 

stattdessen reagiere ich mit einem Daumen hoch, 

schreibe: Kann’s kaum erwarten, 

und lasse mich ins Bett fallen. 


 

Ich starre die Decke über mir an, 

denke an diese Party, 

an die Magie vom Tanz, 

den die Menschen ihm entrissen haben. 

Die Menschen haben dem Tanz seine Magie entrissen, 

so wie sie es bei allem tun, 

der Erde, dem Himmel und ihren eigenen Herzen. 


 

Was mal war, das wird nie wieder sein, 

heute verbindet man Tanzen mit Clubs, Alkohol und wackelnden Ärschen, 

an die man sich im Club vorbeidrängeln muss. 

Tanzen als Ausrede, um sich vollzusaufen. 

Tanzen, um den Körper eines Fremden an sich zu spüren, 

Tanzen, um sich von der hookup culture dieser Generation verführen zu lassen. 

Und dabei geht es beim Tanzen doch eigentlich darum, Spaß am Leben zu haben. 


 

Tanzen bedeutet doch eigentlich, auf ein Date mit sich selbst zu gehen, 

lernen sich selber zu verstehen, 

und seine eigene Seele zu umarmen. 

Tanzen bedeutet fröhlich rumzuspringen wie beim Charleston, 

sich in ein Abenteuer zu begeben und sich zu verlieben wie beim Swing. 

Tanzen bedeutet die Grenzen zu überwinden wie beim Breakdance, 

tiefsinnig zu fühlen wie beim Ballett. 


 

Tanzen ist die Farbpalette des Lebens, 

sollte wieder das werden, was uns Menschen verbindet, 

und seien wir mal ehrlich: 

Tanzen ist die einzige Sprache, die jedes Herz versteht, 

egal wie lang die Zeit vergeht.

 

Verfasst und vorgetragen von Nilufar Shirkhani 

Aufnahme mit Genehmigung der Autorin: Katrin Meinhard